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Röntgenaufnahme

von Uwe Heimburger

Es kommt vor, daß ein Bild nicht die Wirkung erzielt, die meine Wahrnehmung und Idee der Szene Vorort auch nur annähernd trifft. Da hilft es nichts, wenn die Aufnahme technisch in Ordnung ist. Es hat aber auch etwas Positives. In der Nachbearbeitung "rettet" manchmal eine kreative Idee. So ging es mir mit diesem Bild.

Röntgenaufnahme einer Pflanze mit Diamanten

So stelle ich mir die Röntgenaufnahme einer Pflanze vor, auf der Diamanten drapiert sind. Es ist natürlich kein Röntgenbild und die Diamanten sind nichts Anderes als von den Pflanzenblättern aufgefangenes frisches Regenwasser. Den Röntgeneffekt erhalte ich, indem ich die Aufnahme in Schwarz-Weiß wandle und anschließend invertiere. Es macht mir Spaß auch in der Nachbearbeitung immer wieder Ideen auszuprobieren, damit Erfahrung zu sammeln und unerwartete interessante Bilder zu erzeugen.

Ist es wichtig, daß das Bild die "Realität" nicht widerspiegelt? Hier geht's um kein Beweismittel oder die möglichst realistische Dokumentation einer Pflanzenart. Den Ein oder Anderen regt das Bild vielleicht zum Staunen und Hinterfragen an. Oder es erzeugt andere spannende Assoziationen beim Betrachter. Wenn das der Fall ist, bewirkt es etwas. Es ist nicht langweilig, "falsch" oder überflüssig. Es erfüllt die Hoffnung, die ich habe und ist das, was ich erreichen will.

Abgesehen davon ist die von uns oft als objektiv angesehene und dokumentierte "Realität" eines Bildes nur eine Aufzeichnung des Lichts, das wir wahrnehmen, und das der Sensor der Kamera in der Lage ist aufzuzeichnen. Wahrnehmungen können sehr unterschiedlich sein. Deren Interpetation hängt vom Betrachter, vom wahrnehmenden Individuum ab. Realität ist somit immer sehr subjektiv. Lächelnd

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