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Oachner Höfeweg
von Uwe Heimburger
Nach Studium des Wanderführers entscheiden wir uns, den Oachner Höfweg zu gehen. Die Beschreibung verspricht "von Hof zu Hof wandern" mit herrlichen Ausblicken ins Eisacktal. Es wird wesentlich anstrengender als ich dachte.
Um 9.07 Uhr stehen wir an der Haltestelle, um den Linienbus zu entern. Es wird voll. Auf der Fahrt können einige Wanderer nicht aufgenommen werden. Abenteuerlich steuert der Busfahrer den großen Bus durch engste Gassen und Kurven. Wir sind glücklich, als wir heil am Ausgangspunkt unserer Wanderung ab Schloss Prösels ankommen.
Der zunächst schattige Weg führt schnell am ersten Hof vorbei. Auf der Koppel grast ein Alpaka. Dann geht's durch einen Wald. Ein Ruine am Wegesrand, dahinter ein Schutzhaus. Drinnen ist es dunkel und kalt wie in einem Kühlschrank.
Test. Test. Test. Bereits einige Zeit besitze ich einen Burley Travoy. Ein Ding zwischen Einkaufs-Trolley und Fahrrad-Anhänger. Was Mann halt so braucht. Läßt sich extrem kompakt zusammenfalten. Das Teil habe ich mir zugelegt, um die immer schwerer werdende Foto-Ausrüstung, oder auch mal etwas Anderes, zu transportien. Zum ersten Testen Einiges aufgelanden. Auf der Tour werden wir nur wenig davon nutzen.
In Seis ziehe ich die Blicke auf mich. Ich bin offensichtlich ein Exot , ziehe so um die 15 Kg hinter mir her. Das Eigengewicht des Travoy beträgt ca. 4,5 Kg. Im Gelände wird's später nach und nach immer steiler und anspruchsvoller. Insgesamt 10,5 Kilometer mit teils extremen Steigungen bei mehr als 400 Höhenmetern. Ich hätte mir das Profil der Wanderung vorher anschauen sollen! Obwohl der Trolley große luftbereifte Räder besitzt und sehr gut rollt, wird er zur Last.
Nach dem Waldstück kommt eine Apfelplantage. Alles was vom Sammeln, Transport, Saft machen bis zum Abfüllen benötigt wird, auf einem Bild. Die Saftpresse steht vermutlich im Gebäude, dessen Giebel zwischen den großen Edelstahltanks zu erkennen ist.
Neben Äpfeln auch zahlreiche andere Früchte an Bäumen, z.B. Eßkastanien. Streuobstwiese - Äpfel, Birnen, Kürbis-Beet - viel leckeres Obst und Gemüse. Verspricht ein gesundes Leben. Etwas, das Südtirol reichlich bewirbt.
Auf einem anderen Hof begrüßt uns folgender Geselle. Zu ihm und seiner Gattin gab's bereits einen Blog-Beitrag.
Es geht überwiegend bergauf, selten ein wenig bergab. Herrliche Blicke ins Eisacktal eröffnen sich uns. Plantagen, Bauernhöfe über ihrem Grund thronend, stark ins Tal abfallend. Sicherlich mühsam zu bewirtschaften.
Mittlerweile gehen wir überwiegend unbeschattet. Es ist heiß und der Aufstieg will kein Ende nehmen. Auf einer Bank begrüßt uns eine Eidechse. Sie läßt sich nicht von uns stören. Kurze Rast. Dann geht's weiter in ein Waldstück hinein. Ein Wunder! Es geht Abwärts. Hinter einer Biegung eine Hängebrücke. Wir queren sie. Dann wieder den Berg rauf - diesmal über Stufen. Es wird enger. Der Hänger paßt gerade noch auf den Weg.
Nach einem lichten Waldstück sind wir auf Maximalhöhe angelangt. Meine Lieblings-App MapOut für's Wandern zeigt ca. 650m für den tiefsten Punkt der Tour. Nun sind wir auf über tausend Metern über dem Meer. Eine Lichtung. Kurze Zeit später begrüßt uns Katrin. Der Aufstieg hat sich gelohnt!
Im Anschluss geht's nur noch bergab, dann durch den Ort bis wir an der Bushaltestelle Schloss Prösels ankommen. Wir warten eine halbe Stunde bis der Bus eintrifft und uns wohlbehalten zurück nach Seis bringt.