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Aliens Geburt - Mehrfachbelichtung

von Uwe Heimburger

Analog

Mehrfachbelichtungen waren bereits in der analogen Fotografie möglich. Schon mit meiner Pentax ME Super habe ich damit experimentiert. Durch Drücken eines am Boden der Kamera befindlichen Knopfs wurde verhindert, dass der Film bei Betätigen des Filmtransporthebels transportiert wurde. Der Knopf entkoppelte den Transportmechnanismus und es wurde nur der Verschluss für die nächste Auslösung gespannt, ein bereits belichteter 36 x 24mm Bereich des Films wurde dann nochmals belichtet. Die Wirkung war additiv.

Digital

Meine digitale Spiegelreflexkamera unterstützt diese Art der Belichtung durch die Funktion "Multi-Exposure". Sie ist über Menüauswahl in Kombination mit einem Button aufrufbar.

Die Funktion bietet drei verschiedene Modi zur Verrechnung der Belichtungen (Blend Modes: Average - Durchschnitt, Additive - Additiv, Bright - Hell). Darüber hinaus ist die Anzahl der gewünschten Belichtungen anzugeben. Die Belichtungen werden unmittelbar nach Aufnahme entspechend Vorgabe miteinander verrechnet.

Mit Einführung der Pentax K-3 Mark III wurde diese Funktion weiter verfeinert. Jde einzelne Aufnahme der Aufnahmeserie kann kann bestätigt oder übersprungen oder die Serie vor Erreichen der vorgegebenen Anzahl Belichtungen beendet und  das resultierende Bild damit gespeichert werden. Darüber hinaus ist es möglich jede einzelne Aufnahme separat zu speichern. Das originale Mehrfachaufnahme-Bild wird zur Skizze. Im Nachgang können wir die Einzelaufnahmen unter Verwendung einer Software wie GIMP, Affinity Photo oder Photoshop zum perfekten Kunstwerk ausarbeiten.

Im Gegensatz zu den Funktionen High Dynamic Range (HDR) und PSR (Pixel Shift Resolution) entsteht dabei im Raw-Modus eine Datei mit nur einem Bild. Bei HDR sind es drei und bei PSR sind es vier Aufnahmen in einem Datei-Container. Bei diesen Funktionen lassen sich die Einzelbilder in der Nachbearbeitung trennen und separat weiterentwickeln. Bei Nutzung der Mehrfachaufnahme-Funktion ist dies nicht möglich.

Die Mehrfachbelichtungsfunktion funktioniert nur im Liveview-Modus. Nach jeder Aufnahme wird das Zwischenergebnis angezeigt. So kann der Fotograf den Ausschnitt für die nächste Aufnahme daran ausrichten. Die Parameter der verschiedenen Aufnahme dürfen variieren. So können wir im Programm Manuell dieverse Parameter sehr kontrolliert einsetzen, z.B. ISO, Zeit und Blende, aber auch den Fokus. Das gibt viel Spielraum zum Experimentieren!

Wofür ist die Funktion gut?

Z.B. um Abläufe in einem Bild festzuhalten (siehe Beispiel "Moving Metronom") und zur kreativen Bildgestaltung. Die Verschmelzung mehrerer Aufnahmen bietet die Möglichkeit besondere Botschaften zu kreieren.

Ein vor längerer Zeit gesehener Horrorfilm verleitete mich zu folgendem Bild. Die grüne haarige Pfanze verschlingt eine Christrose - woraus ein Alien hervorgehen könnte. Lachend

1 - Aliens Geburt (2-fach-Belichtung)

Weitere Beispiele ...

2 - Blütenexplosion (5-fach-Belichtung)

3 - Selbstschutz (2-fach-Belichtung)

Ein Bild aus mehreren Aufnahmen zum Zeitpunkt der Aufnahme zu kreieren erfordert Ideen, bewußte Komposition und die Berücksichtigung vorherrschender Helligkeiten und Farben. Um dem Betrachter die Botschaft des Bildes optimal zu vermitteln, ist der geeignetste Überblend-Modus zu wählen. Das erfordert eine gewisse Erfahrung.

Hinweis zu den Aufnahmen

Alle Aufnahmen entstanden im Raw-Format DNG mit Pentax K-1 und Makro-Objektiv DFA100WR. Raw-Konvertierung in Capture One Pro. Rahmen und Signatur in Affinity Designer erzeugt.

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